OL, wieder mal anders
Zuerst überlegten wir, Ende Januar in Bärnau, an der tschechischen Grenze, zu starten. Aber die Schneelage war dort am Tag des Meldeschlusses nicht besonders einladend. Und die Wettervorhersage gab auch nicht viel Hoffnung. Und wenn man sich anmeldet, sollte man sich auch eine Unterkunft suchen. Eine Massenquartier (wenn sie überhaupt angeboten wird) im Winter ist für mich nicht besonders verlockend: man muss nicht nur Schlafsäcke, Isomatten, Frühstück und so weiter mitschleppen, sondern auch Skier, Stöcke und Kartenhalter. Und so entschieden wir uns für das Wochenende für den normalen OL in Darmstadt. Aber der Schnee ist in Bärnau gefallen...
Kurz darauf entdeckte ich, dass die Bad Harzburger die abgesagten DM-Mittel und BRL-Finale ausrichten. Kurz vor dem Meldeschluss stand auf der Homepage des MTK Bad Harzburg, dass die Wettkämpfe auf jedem Fall stattfinden: Entweder planmäßig in Altenau oder als Ausweichmöglichkeit auf Sonnenberg. Die Entscheidung sollte am Mittwoch oder spätestens am Donnerstag fallen. Das war ermutigend: Wir haben uns gemeldet und gleich ein Zimmer gebucht.
Am Donnerstag abends, zwei Tage vor der DM, stand auf der Homepage, dass die Wettkämpfe in Altenau, auf einer neuen Karte, stattfinden. Das teilte ich erfreulich Elvira mit. Aber als ich einige Minuten später zum Computer ging, musste ich alles zwei mal lesen: Sonnenberg... Die erste Herausforderung am Sonnenberg war, einen Parkplatz zu finden. Nach einem hin und her Fahren parkten wir in einer Entfernung von ca. 1 km vom WKZ, aber neben einer Loipe, die dorthin führte. Die Skier angeschnallt liefen wir zum WKZ und holten die Startunterlagen ab. Da am WKZ nicht viel Platz in wärmeren Räumen war, skateten wir zurück zum Auto, um die verbleibende Zeit zu überbrücken.
Der Weg zum Start war ca. 10 m breit und gut gespurt bzw. gewalzt (für Skating). Genau so gut präpariert waren die meisten Wege, die auch breit genug waren. Für mich war es vorteilhaft, da ich mit schlechten schmalen Loipen nicht so gut zurechtkomme, wie es die erfahrenen Ski-OLer machen.
Das OL-Gebiet war relativ klein und bestand im Grunde genommen aus einem Berg, den wir mehrmals hoch und runter liefen. Damit die Läufer mit den Verbindungslinien nicht durcheinanderkommen, waren die Strecken in 2 Teilen geteilt: Nach dem Ende des 1. Teils musste man die Karte umdrehen. Die Karte war doppelseitig gedruckt.
Trotzt des relativ kleinen Laufgebiets war es den Bahnlegern gelungen, die Stercken mit Routenwahl zu machen. In dieser Hinsicht blieb ich nicht fehlerfrei, wobei ich den Fehler schon unterwegs merkte, als plötzlich einen Anstieg zu bewältigen war. Und so war ich bei den letzten Anstiegen, genau wie viele Anderen, ziemlich platt. Und es war erst die Mittelstrecke. Der Blick in die Ergebnisliste war aber erfreulich: 3 Minuten Vorsprung zum 2. Platz. Nicht so erfreulich war es bei Elvira: Sie sah den vorletzten Posten nicht und ließ ihn aus. Fehlstempel... Schwache Trost: es waren Einige, die den Posten ausließen.
Am nächsten Tag stand die lange Distanz auf dem Programm. Wir liefen auf derselben Karte. Nachts fing es an zu schneien und es ward windig. Deswegen lief ich von Anfang an mit mäßigem Tempo. Die Anstiege und Kurven waren schon bekannt, so dass man die Kräfte besser verteilen konnte. Auch die Routenwahlfehler ließen sich besser vermeiden. Auf jedem Fall war ich mit dem Lauf zufriedener als am Vortag und das Ergebnis ließ sich sehen: 10 Minuten Vorsprung zum 2. Platz. Allerdings muss man bemerken, dass einige Läufer aus meiner Altersklasse entweder bei Elite- oder 45-er-Klassen starteten und zwar, mehr oder weniger, erfolgreich. Einerseits freut man sich für diese OL-er, andererseits zeigt das, dass beim Ski-OL immer noch Nachwuchsprobleme gibt. Bei Elvira lief es auch besser: 3. Platz. Zwar war der Rückstand zum 1. Platz gewaltig, aber zum 2. hat es nicht viel gefehlt. Ein leicht vermeidbarer Fehler weniger und ... Aber so ist immer beim OL, egal ob im Winter oder im Sommer.